den 31st Juli. 1825.
All Ihr Geliebten,
Mir welcher Wonne habe ich nicht Eure Briefe gelesen und
wieder gelesen, und konnte mich gar nicht satt sehen an der
herzlichen Liebe, die aus jeder Zeile spricht. Dank Euch, herzlichen
Dank. - Ich habe es wieder gegen 14 Tage anstehen lassen, Euch zu antwor=
ten, diesmal aber vorzüglich deswegen, weil ich ziemlich viel gearbeitet u.
daher wenig Zeit übrig hatte. Den ersten Eurer Briefe
erhielt erst ein Student gleichen Namens, den ich indessen glücklicher=
weise kannte; in der Universität suchte er mich auf u gab mir den Brief
zwar erbrochen aber auf sein Ehrenwort ungelesen. Ihr hattet da=
mals meinen Brief noch nicht erhalten, worüber mein Ärger groß war,
um so größer aber meine Freude, als ich kurz darauf eine so voll=
ständige Beantwortung desselben erhielt. Nochmals danke ich Euch
allen für diese recht sehr u Dir, lieber Vater vorzugsweise
für den richtig empfangenen und schon einkassirten Wechsel und
für das beiliegende, mir so unerwartete Geschenk; es kommt
mir gar sehr zu Statten. Ihr, liebe Julie u. Auguste verdientet
auf Eure Briefe wohl eigene Beantwortungen, doch Ihr nehmt ge=
wiß den allgemeinen Brief auch hin; Dir, meine gute Mutter,
antworte ich erst im nächsten Brief auf Deine liebevoll vor=
getragenen Fragen über meine Reise, da sich diese noch bis Ende Au=
gust hinausschiebt, so viel kann ich Dir sagen, daß Du ganz
ruhig sein kannst; die Kinderschuhe habe ich ja so ziemlich ausge=
treten; was meinst Du? wenigstens nach meinem Fuß
zu urtheilen.